Catrine ist eine Ortschaft im schottischen Council East Ayrshire und die Heimat von Glen’s Vodka. Der hochprozentige Tropfen wird bereits seit 1972 hergestellt, was angesichts der schottischen Whisky Tradition verblüfft. Aber allem Anschein nach gibt es auch Schotten, die unkonventionelle Pfade beschreiten, wenn es um den Genuss von Alkohol geht.

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Ursprünglich auf den Namen „Grant’s“ getauft, musste diese Marke als Resultat eines Rechtsstreits mit einem Whiskyproduzenten im Jahr 2003 aufgegeben werden und die Gesellschaft der Wodkaliebhaber erfreut sich seit diesem Tag über die Existenz von „Glen’s“, welchen man regelmäßig in Sainsbury’s und anderen Supermärkten antrifft.

Wodka aus Zuckerrübe?

Die unkonventionelle Herangehensweise betrifft auch die Herstellung des Getränks; die Basis für die 37,5 Volumsprozent sind Zuckerrüben. Zumindest für mich war das eine Premiere. Geschmacklich sortiert sich dieser bodenständige Schotte irgendwo zwischen der unteren Schiene à la Moskovskaya und der etwas gehobenen Schiene eines Absolut oder Russian Standard ein. Der Wodka verschleiert nicht seinen typischen Charakter und Geschmack. Man findet leider auch keine herausragende Reinheit oder Sanftheit. Allerdings ist Glen’s ziemlich gut für Mischgetränke und Partycocktails geeignet. Das kann er ohne Weiteres und ordentlich. Als Shot wird er nicht wehtun, aber auch nicht sonderlich begeistern.

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Sympathie über alles

Letzlich vermag der Schotte aber doch ob seiner unkonventionellen Art und mit seinem ausgeprägten, wenn auch nicht spektakulären Charakter zu überzeugen. Preislich ist er zudem äußerst fair mit ca. 15 Pfund pro Liter angesiedelt, weshalb man guten Gewissens eine Flasche probieren kann. Ob dieser One-Night-Stand aber zu einer dauerhaften Beziehung wird, muss angesichts der starken Konkurrenz (besonders auch auf dem heimischen Markt) aber bezweifelt werden. Glen’s werden die schätzen, die einen anständigen Wodka für eine Party brauchen – aber eigentlich lieber zum Bier greifen.

 

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