Sehr weit im Norden liegt Finnland. Der skandinavische Staat am Polarkreis hat nicht nur eine gemeinsame Grenze zu Russland. Beide Staaten besitzen eine lange Wodka-Tradition, der sie sich hingebungsvoll widmen und immer wieder neue innovative Verbesserungen in der Herstellung präsentieren.
Im Prinzip ist die Produktion feiner finnischer Wodkas der rigiden Alkoholpolitik Finnlands zu verdanken. Die hohe Alkoholsteuer ließ überall in dem weitläufigen Land unzählige Schwarzbrennereien entstehen, die kaum zu kontrollieren sind. Einige destillierten so gute Tropfen, dass sie sich an die legale Herstellung von besten Wodkas und an deren Vertrieb wagten.

Besonderheiten finnischer Wodkas

Der Wodka aus dem hohen Norden wird zumeist aus bestem Winterweizen hergestellt. Dabei werden sorgfältig temperierte Destillationsverfahren angewendet, die teilweise über Wochen und Monate andauern. Die traditionelle Mehrfachfilterung befreit die edelen Tropfen von allen unwillkommenen Inhaltsstoffen und sorgt für den samtweichen Geschmack, der aber auch verschiedene Geschmacksnuoncen mit sich bringen kann. Herausragend ist aber die Veredelung, wenn der hochprozentige Wodka als Rohbrand in Finnland auf Trinkstärke gebracht wird. Hier werden alle naturgegebenen Möglichkeiten soweit als möglich ausgeschöpft. Es wird natürlich gefiltertes Wasser aus unterirdischen Seen ebenso verwendet wie das Tauwasser von Gletschern oder besonders reines Bachwasser.

Beispiele für gute finnische Wodkas

Als bekanntester Wodka ist der fast überall im Handel erhältliche Finlandia zu nennen, der zum Hause Bacardi gehört. Der 50 km von Helsinki entfernte Ort Koskenkorva ist die Heimat dieser Handelsmarke. Als Grundstoff dient die sechszeilige Gerste und reinstes Quellwasser aus der Quelle Rajamäki. Die Filtrierung wird mit Wasser aus eiszeitlichen Naturmoränen, die über 10.000 Jahre alt sind, vorgenommen. Mit mehr als 200 Destillationsschritten wird ein aufwendiges Verfahren angewendet, bei dem ein sehr guter Wodka entsteht. Aus dem gleichen Haus stammt der Koskenkorva Wodka, der sich durch eine höhere Trinkstärke und die Beigabe von Winterweizen auszeichnet, was ihm ein besonderes Aroma verleiht.

Tapio, Cîroc oder Gireau stammen ebenfalls aus dem hohen Norden und bringen mit völlig unterschiedlichen Ansätzen beim Destillationsverfahren verschiedene Geschmackrichtungen zu uns nach Deutschland. Eine Ausnahme bildet der rumfarbene Original Jellona Terwawiina, der mit einem kräftig rauchigen Geschmack daher kommt und seine Fans vor allem im Winter hat. Aus kaum einem Wodka lässt sich ein so guter Grog herstellen, wie aus diesem edelen Tropfen – und das ganz ohne Rum.

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